Im Laufe eines Jahres leidet jeder Erwachsene durchschnittlich zwei bis vier Mal an einer Erkältung (grippaler Infekt) mit Symptomen wie Kopf-und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, Schnupfen und Husten. Grundsätzlich können diese Symptome jedoch sowohl bei der echten Grippe als auch bei einem grippalen Infekt auftreten, wodurch die beiden Erkrankungen schwer zu unterscheiden sind.
Was ist der Unterschied zwischen einer Grippe und einem grippalen Infekt?
Die echte Grippe (auch Virusgrippe oder Influenza genannt) wird durch Influenza-Viren vom Typ A, B und C ausgelöst. Erstes Anzeichen für Grippe ist oft ein plötzliches und hohes Fieber. Die meisten Betroffenen sind nach etwa sechs Tagen wieder fieberfrei. Jedoch können andere Beschwerden der Virusgrippe – und zwar Husten, Schnupfen sowie ein allgemeines Schwächegefühl – noch länger dauern. Die bei einer Influenza entstehende Schleimhautschädigung kann Infektionen mit Bakterien nach sich ziehen, die unter Umständen zu weiteren Komplikationen und damit einer längeren Krankheitsdauer führen können. Um diese zu vermeiden, ist es wichtig, die Bakterieninfektion rechtzeitig zu behandeln. Wenn das gelingt, ist die Grippe nach einer Dauer von etwa ein bis zwei Wochen ausgestanden. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Grippe dauert von nur wenigen Stunden bis zu drei Tagen.
Ein grippaler Infekt wiederum beginnt meist schleichend mit einem leichten Kratzen im Hals und leicht erhöhter Temperatur. Im Laufe des Tages kommt dann oftmals Schnupfen und Husten dazu. Verursacht wird der grippale Infekt durch eine Vielzahl anderer Viren als bei der echten Grippe, zum Beispiel Rhinoviren (Erkältungs- und Schnupfenviren) oder Adenoviren (Erreger von Krankheiten der oberen Atemwege). Die Zeit von Ansteckung bis Ausbruch des Infektes dauert circa 48-72 Stunden. Jedoch erkrankt nicht jede infizierte Person. Ob Symptome auftreten hängt davon ab, wie viele Keime eindringen, wie aggressiv sie sind und wie es um die körpereigenen Abwehrkräfte steht. Die Dauer einer Erkältung beträgt meist circa eine Woche.
Wie wird eine Grippe oder ein grippaler Effekt übertragen?
Beide Infekte werden durch Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion übertragen, was somit auch immer eine große Ansteckungsgefahr bedeutet, da die Erreger sowohl in der Atemluft als auch in ausgehusteten bzw. ausgeniesten Partikeln enthalten sind. Auch über verunreinigte Gegenstände oder Händeschütteln kann eine Übertragung stattfinden. Daher ist während der Erkältungs- und Grippezeit besonders auf hygienische Maßnahmen wie häufiges Händewaschen und Desinfizieren zu achten.
Wie kann ich einer Grippe oder einem grippalen Effekt vorbeugen?
Versuchen Sie, Ihr Immunsystem durch Bewegung und eine gesunde Lebensweise zu stärken. Vermeiden Sie größere Menschenansammlungen und waschen bzw. desinfizieren Sie häufiger Ihre Hände. Für Risikogruppen wie Senioren, Kinder, Personen mit geschwächtem Immunsystem sowie Personenkreise die im Gesundheitswesen tätig sind oder regem Kundenverkehr ausgesetzt sind, empfiehlt die StIKo (ständige Impfkommission) des Robert-Koch-Instituts in den Monaten Oktober und November die Grippeschutzimpfung.
Ein Tipp: Wenn Sie bereits regelmäßig Medikamente nehmen, sagt Ihnen Ihre vimedi-App, ob Wechselwirkungen zwischen Ihrer Dauermedikation und den aktuellen Erkältungspräparaten zu erwarten sind.
In diesem Sinne – kommen Sie gesund durch den Winter!
Quelle:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/10/01/erkaeltungsbasics-gut-zu-wissen
Autorin: Birgit Müller, Pharmazeutin
Inhaberin der Mary’s Apotheke Hackerbrücke
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