Jeder dritte Deutsche ist im Laufe seines Lebens von Erkrankungen der Schilddrüse betroffen. In diesem Blog-Beitrag haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zu dem kleinen, aber sehr wichtigen Organ zusammengefasst.
Was ist die Schilddrüse?
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das im vorderen unteren Teil des Halses am Schildknorpel direkt vor der Luftröhre sitzt. Dort werden die zwei wichtigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (= Thyroxin = T4) gebildet und direkt ins Blut abgegeben. Um diese Hormone bilden zu können, benötigt die Schilddrüse vor allem Jod und Eiweiß. Das Jod muss dabei über die Nahrung aufgenommen werden.
Welche Funktion hat die Schilddrüse?
Die in der Schilddrüse produzierten Hormone beeinflussen unter anderem den Stoffwechsel, die Psyche und den Kreislauf. Wenn das Organ erkrankt ist, wird Energie im Körper zu schnell oder zu langsam verbraucht.
Was sind die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse?
Die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse sind die Schilddrüsenunterfunktion (medizinisch: Hypothyreose), die Schilddrüsenüberfunktion (medizinisch: Hyperthyreose) und die chronische Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis.
Bei einer Unterfunktion werden weniger Schilddrüsenhormone gebildet als der Körper benötigt, bei einer Überfunktion hingegen zu viele. Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, bei der vom Menschen selbst gebildete Antikörper eine Entzündung auslösen, die nach und nach die Schilddrüse zerstört. Dies führt dann ebenfalls zu einer Unterfunktion.
Welche Symptome treten bei einer Schilddrüsenerkrankung auf?
Die Symptome für Über- und Unterfunktion sind vielseitig und oft nicht als typisch zuzuordnen.
Bei einer Unterfunktion sind die Symptome z. B. Müdigkeit, Gewichtszunahme, Gedächtnisprobleme und trockene Haut. Dagegen sind bei einer Überfunktion der Schilddrüse oftmals Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, schneller Herzschlag und hoher Blutdruck, Gewichtsverlust oder übermäßiges Schwitzen auffällig.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
In der Regel werden bei einer Überfunktion Medikamente verordnet, die die Schilddrüse einbremsen; manchmal ist sogar eine Operation erforderlich. Bei einer Unterfunktion hingegen werden die fehlenden Hormone ersetzt.
Da die Symptome vielfältig sind, wird eine Erkrankung der Schilddrüse jedoch nicht immer gleich erkannt. Verschiedene Vorsorgeuntersuchungen – das Abtasten der Schilddrüse, ein einfacher Bluttest, eine Ultraschalluntersuchung oder eine sogenannte Szintigrafie – können Gewissheit schaffen.
Beim Abtasten der Halsregion kann der Arzt möglicherweise vorhandene Knoten feststellen. Bei einer Blutuntersuchung wird der Blutspiegel der Schilddrüsenhormone und des TSH (Thyreoidea Stimulating Hormon), welches die Schilddrüse stimuliert, gemessen. Damit wird überprüft, ob die Schilddrüse derzeit richtig arbeitet. Liegt der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung vor, wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Dabei werden die Größe und Struktur des Organs festgestellt sowie die Schilddrüse auf Knoten und weitere Erkrankungen untersucht. In manchen Fällen kann der Arzt noch als zusätzliche Untersuchung eine Szintigrafie durchführen lassen. Dabei werden nuklearmedizinisch die einzelnen Bereiche der Schilddrüse in ihrer Funktion erfasst. Der Arzt weiß dadurch, welche Art von Knoten in der Schilddrüse vorliegt, und kann die weitere Behandlung darauf ausrichten.
Sie haben noch Fragen zur Schilddrüse? Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.
Quellen:
https://www.forum-schilddruese.de/erkrankungen/erkrankungen
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-3-2001/uid-111
https://www.schilddruesenzentrum-koeln.de/wissenswertes/anatomie-funktion-der-schilddruese
https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/
https://www.mylife.de/krankheit-behandlung/die-schilddruese-aufgaben-erkrankungen-tipps-und-fakten-23371