Am 1. März war der meteorologische Frühlingsanfang. Die Temperaturen werden milder und die Tage länger. Manche von Ihnen haben den Frühling bestimmt schon am Kribbeln in der Nase gespürt. Denn mit der Frühlingszeit beginnt auch die Allergiezeit (Heuschnupfensaison), die häufig bis in den Oktober hinein dauert.
Als Heuschnupfen wird die allergische Reaktion des Körpers gegen Blütenpollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern bezeichnet. In Deutschland leiden rund 16 Prozent der Bevölkerung unter einer Pollen-Allergie.
Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, leiden die Betroffenen unter den typischen Symptomen wie Augentränen und -jucken, Fließschnupfen und Niesattacken. Das liegt daran, dass das körpereigene Immunsystem die harmlosen Pollen als gefährlich einstuft und Abwehrstoffe (sogenannte Histamine) bildet und freisetzt.
Es gibt verschiedene Behandlungsansätze gegen die lästigen Heuschnupfen-Symptome:
- Allergenkarenz (-vermeidung)
Die effizienteste Art, die Symptome zu lindern ist sicher das Vermeiden des Pollenkontakts. Dies ist jedoch auch am Schwersten realisierbar, da Pollen kilometerweit fliegen können. - Prävention (Vorbeugung)
Auch vorbeugend kann man schon etwas gegen Heuschnupfen tun – es eignen sich Augentropfen und Nasensprays mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure, die ab Beginn der Saison regelmäßig angewendet werden sollen. Sie wirken lokal und belasten den Körper so gut wie gar nicht. Calcium kann ebenfalls präventiv bei Heuschnupfen eingenommen werden, so dass die allergische Reaktion schwächer ausfällt. - Medikamentöse Therapie
Dazu stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Sehr wirksam sind Antihistaminika, die die allergische Reaktion unterdrücken. Wirkstoffe wie Loratadin, Cetirizin, Azelastin und Levocabastin wirken rasch und zuverlässig. Die beiden letztgenannten gibt es als Augentropfen und Nasenspray, Loratadin und Cetirizin als Tabletten. Auch leichte cortisonhaltige Nasensprays sind mittlerweile rezeptfrei erhältlich und in der Heuschnupfen-Therapie standardmäßig empfohlen. Sie reduzieren die Entzündung der Nasenschleimhaut und können auch bedenkenlos über einen längeren Zeitraum angewendet werden, denn der enthaltene Wirkstoff geht nicht in die Blutbahn über. - Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Dabei handelt es sich um eine spezifische Immuntherapie, die Heuschnupfen von Grund auf bekämpft. Der Körper wird schrittweise an die allergieauslösenden Faktoren gewöhnt, bis er nicht mehr auf diese reagiert. Eine Hyposensibilisierung sollte stets von einem allergologisch erfahrenen Arzt durchgeführt werden. - Ergänzende Maßnahmen
Eine therapiebegleitende sinnvolle Maßnahme ist die Nasenspülung (und somit die Entfernung der lästigen Pollen von der Nasenschleimhaut) mit isotoner Salz-Lösung. Mit Hilfe dieser natürlichen Methode kann nachweislich der Bedarf antiallergischer Medikamente reduziert werden.
Die Stärke der Pollenkonzentration ist abhängig von Temperatur und Witterung. Für die Verbreitung des Blütenstaubs sorgt dann der Wind. Während dieser ganzen Zeit ist es für Allergiker wichtig, auf Pollenflug-Vorhersagen zu achten und bei starkem Pollenflug das Freie zu meiden. Aktuelle Daten sind dabei unverzichtbar, da je nach Witterung der Blühbeginn der Pflanzen variiert.
Es werden die unterschiedlichsten Hilfsmittel angeboten, wie man sich tagesaktuell über die Pollenflug-Situation informieren kann:
- Pollenflugkalender aus der Apotheke
- Pollenflug-Apps
- Webseiten mit Pollenflug-Vorhersagen
Wichtig: Heuschnupfen sollte dauerhaft nicht ignoriert werden! Unbeachtet kann sich ein allergisches Asthma entwickeln, was zu gravierenden Einschränkungen im täglichen Leben führen kann.
Tipp: Die vimedi-App erinnert Sie rechtzeitig, wenn der Vorrat Ihrer Allergie-Arzneimittel zur Neige geht. Ihre Folgemedikamente können Sie dann direkt über die App schnell und sicher per Klick bei Ihrer Apotheke vor Ort vorbestellen.
In diesem Sinne – genießen Sie die schöne Jahreszeit!
Quellen:
https://www.daab.de/allergien/pollenallergie-heuschnupfen/
Autorin: Birgit Müller, Pharmazeutin
Inhaberin der Mary’s Apotheke Hackerbrücke
hackerbruecke.marys-apotheke.de