Eine Behandlung kann nur gut wirken, wenn sie regelmäßig und richtig angewendet wird. Doch nicht allen Patienten fällt das leicht. Manche nehmen die verschriebenen Medikamente falsch, beziehungsweise gar nicht ein oder setzen sie ohne Wissen des Arztes selbst ab. Andere lösen ihre Rezepte erst gar nicht ein. Für die Gesundheit des Patienten kann dies ernsthafte Folgen haben.
Aber auch der Arzt sollte bei seinen Therapievorschlägen die individuellen Wünsche und Möglichkeiten seiner Patienten berücksichtigen. Eine Behandlung, die zum Beispiel aufgrund der Lebensgewohnheiten kaum durchzuhalten ist, ist nicht sinnvoll.
Wir haben Ihnen zehn Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihrer Therapie besser treu bleiben können.
1 ) Besonders wichtig ist eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu Ihrem Arzt. Sie ist eine der wichtigsten Säulen für die Therapietreue. Seien Sie offen und ehrlich im Gespräch mit Ihrem Arzt. Teilen Sie sich mit und hören Sie umgekehrt auch gut zu, denn dies fördert das gegenseitige Verständnis.
2 ) Stellen Sie Ihrem Arzt alle Fragen, die Sie beschäftigen, etwa zu Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Versuchen Sie so, Ängste, Vorbehalte und Zweifel schon vor Beginn der Therapie auszuräumen. Wer gut über seine Behandlung informiert ist und Vertrauen in sie gewonnen hat, bleibt ihr auch eher treu.
3 ) Arzt und Patient sollten die Entscheidung für eine Behandlung immer gemeinsam treffen. Wenn Sie diese als „von oben verordnet“ empfinden, steigt das Risiko, das Sie die Behandlung erst gar nicht beginnen oder abbrechen. Sie müssen hinter der Therapie stehen, an sie glauben und sich Erfolge von ihr versprechen. Trauen Sie sich und sprechen Sie Ihren Arzt auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse an.
4 ) Vertrauen Sie nicht allen Informationsquellen, die Sie im Internet finden. Sollten Sie online gut recherchierte Behandlungshinweise finden und zu einer anderen Meinung wie Ihr Arzt kommen, besprechen Sie Ihre Einwände mit ihm. Er kann so manche Fehlinformation richtigstellen, einordnen oder Gegenargumente liefern. Wägen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt die Vor- und Nachteile gut ab.
5 ) Lassen Sie sich ausreichend von Ihrem Arzt und Apotheker über das Medikament informieren, das Sie einnehmen sollen. Gegen welche Erkrankung ist es? Wie wirkt es? Wann sollen Sie es genau anwenden? Fragen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig nach, wenn Ihnen etwas unklar ist! Beginnen Sie erst mit der Behandlung, wenn Sie alles gut verstanden haben.
6 ) Manche Therapien sind kompliziert und lassen sich nur schwer in den Alltag integrieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie mit Ihrer Behandlung Schwierigkeiten haben. Vielleicht gibt es eine Alternative, mit der Sie besser zurechtkommen. Setzen Sie die Behandlung auf keinen Fall selbstständig und ohne Rücksprache ab.
7 ) Einige Hersteller verpacken ihre Wirkstoffe in Darreichungsformen, mit denen Patienten ihre Mühe haben. Ein Beispiel sind große Tabletten oder Kapseln, die sich nur sehr schwer schlucken lassen. Fragen Sie Ihren Arzt, ob es andere Möglichkeiten gibt, die für Sie besser anzuwenden sind.
8 ) Manche Krankheiten verursachen keine offensichtlich spürbaren Symptome, etwa Bluthochdruck. Unbehandelt ist der Hochdruck in den Gefäßen aber sehr gefährlich. Nehmen Sie daher Ihre Medikamente auch dann ein, wenn Sie keine Beschwerden haben und lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen.
9 ) Je länger eine Behandlung dauert, desto schwerer fällt auch das Durchhalten. Denn oft schleichen sich schnell wieder alte Verhaltensweisen ein. Haben Sie ein Auge auf ungünstige Verhaltensmuster, reden Sie mit Ihrem Arzt darüber und versuchen Sie, diesen entgegenzusteuern. Dann gefährden Sie auch die Therapiewirkung nicht.
10 ) Nutzen Sie eine App wie vimedi, die Sie bei Ihrer täglichen Medikation unterstützt. Damit werden Sie zuverlässig erinnert, Ihre Arzneimittel einzunehmen und Folgerezepte rechtzeitig zu bestellen. Auch ein automatischer Wechselwirkungscheck Ihrer Medikamente ist in der App integriert.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Therapie.
Quellen:
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, https://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta206_bericht_de.pdf
Dachverband Adherence e.V., http://www.dv-adherence.de (Abruf: 4.7.2018)
AOK Bundesverband: Adherence- Arzt und Patient in gemeinsamer Verantwortung, http://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/mediathek/gg/spezial/gug_spezial_0509_bgp_v.pdf